Die Küfa-Wirtschaft

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Warum braucht die Klima- und Gerechtigkeitsbewegung eine neue Strategie?

Das Problem heute ist, dass die Regierungen nichts gegen die Macht der globalen Wirtschaft und des Finanzsystems ausrichten können. Wenn eine Regierung den großen Unternehmen Auflagen erteilen würde, dann würden diese Unternehmen einfach in ein anderes Land gehen, wo es keine Behinderungen gibt. Wegen der Globalisierung ist das ohne weiteres möglich. Dadurch würden viele Menschen arbeitslos werden und es würde zu großen sozialen Unruhen kommen, ähnlich wie in Frankreich in den letzten Jahren. Dies wäre für die Regierung ein viel größeres Problem als die friedlichen Demonstrationen der Klimabewegung. Wir haben keine Zeit mehr, darauf zu warten, ob die heutige Strategie vielleicht doch irgendwann zum Erfolg führt.

Wir müssen jetzt handeln und der Regierung eine Wirtschaft vorschlagen, die aus ihrem Selbstverständnis heraus die globalen ökologischen Grenzen einhält.

Die Küfa, die Küche für alle, ist eine real existierende Wirtschaftsform, die ohne Tauschlogik und ohne Geld funktioniert. Du kannst sie beispielsweise auf den den Klimacamps erleben. Alle Versorgungsstrukturen von Graswurzelinitiativen funktionieren nach diesem sich selbst stabilisierenden Prinzip. Es hat sich inzwischen tausendfach bewährt und ist reif dafür, die Marktwirtschaft zu ersetzen.

Wie in der kapitalistischen Wirtschaft gibt es Rohstoffe, die zu Endprodukten verarbeitet werden und diese Endprodukte, in diesem Fall leckeres Essen, werden an die Endverbraucher abgegeben.

Der große Unterschied zur Marktwirtschaft ist, dass die Endprodukte, verschenkt werden. Dies ist möglich, weil die Rohstoffe kostenlos aus den Containern der Supermärkte kommen und die Verarbeitung durch freiwillige Arbeit erfolgt. Im Gegensatz zur Marktwirtschaft wird der Endverbraucher nicht motiviert, möglichst viel zu essen, sondern es ist egal, ob der Endverbraucher nichts, wenig oder viel essen will.

In der Marktwirtschaft werden wir durch Werbung und Rabattaktionen motiviert, möglichst viel zu kaufen, weil bei der Gewinnung der Rohstoffe, der Produktion und dem Verkauf der Produkte Profite entstehen, die die jeweiligen Eigentümer einstreichen und Profitmaximierung ist oberstes Prinzip.

In der Marktwirtschaft wird also die Ausbeutung von Rohstoffen und die Produktion von Gütern maximiert. Diese Güter sollen natürlich so schnell wie möglich zu Abfall werden, damit wieder neue Produkte entstehen können. Diese Wirtschaftsweise hat vor allem in den letzten fünfzig Jahren die heutigen globalen Probleme wie Klimawandel, Artensterben und die neokolonialistische Ausbeutung des globalen Südens verursacht.

In der Küche für alle, der Küfa, ist dagegen die Entnahme der Rohstoffe und die Abgabe der Endprodukte, also der Lebensmittel, genau auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt, und weil niemand dazu motiviert wird, sich mehr zu nehmen, als er wirklich braucht, wäre nur mit dem Wirtschaften nach dem Küfa-Prinzip eine echte Kreislaufwirtschaft im Rahmen der globalen ökologischen Grenzen möglich.

In diesem Video wird alles erklärt: https://youtu.be/WpFlmWN7d5s 

Gibt es etwas, das in einer Wirtschaft nach dem Küfa-Prinzip nicht produziert werden könnte?

Nein. Die Rohstoffe für alles,

was wir brauchen, schenken uns die Erde und die Sonne. Wenn alle Menschen freiwillig arbeiten würden, könnte alles, was wir heute kaufen können, auch in der Küfa-Wirtschaft hergestellt werden. Niemand müsste dafür bezahlen.

Könnte man die Wirtschaft ganz schnell auf die Küfa-Wirtschaft umstellen?

Wir könnten die Wirtschaft jederzeit auf die Küfa-Wirtschaft umstellen, weil wir alles, was in der Wirtschaft gebraucht wird kostenlos von der Erde bekommen. Laut tagesschau.de vom 08.09.23, als von der Auszeichnung besonders verdienter Ehrenamtlicher durch den Bundespräsidenten berichtet wurde, arbeiten heute bereits 40 % der Menschen freiwillig, mit steigender Tendenz. Wenn wir davon ausgehen, dass in der Küfa-Wirtschaft viel weniger produziert werden muss, sind alle Bedingungen erfüllt, um die Wirtschaft sofort umstellen zu können. Es sind keinerlei technische Änderungen in der Wirtschaft erforderlich. Theoretisch könnte es schon morgen passieren.

Natürlich gibt es gewisse Risiken. Aber denken wir an den Corona-Impfstoff. Der wurde auch weltweit den Menschen verabreicht, ohne dass er ausreichend getestet wurde.

Hilft die Küfa-Wirtschaft, die Ursachen des Klimawandel zu stoppen?

Der Klimawandel kommt dadurch, dass die Wirtschaft bei der Produktion von Waren viel zu viel Kohlendioxid ausstößt. Die Wirtschaft produziert mehr und mehr Waren, weil bei der Produktion und bei dem Verkauf der Waren Profit entsteht, den sich die Superreichen in ihre Tasche stecken. Die Reichen und Mächtigen wollen immer mehr Profit.
In der Küfa-Wirtschaft gibt es keinen Profit, weil alles durch freiwillige Arbeit produziert wird. Deshalb können alle Waren verschenkt werden. Niemand ist daran interessiert, mehr zu verschenken als verlangt wird. Deshalb wird in der Küfa-Wirtschaft viel weniger produziert und dadurch entsteht viel weniger Kohlendioxid. Das bedeutet, dass mit der Küfa-Wirtschaft die langfristigen Klimaziele sofort eingehalten werden könnten.

Kann die Küfa-Wirtschaft helfen, die Meere zu schützen?

Weil beim Verkauf Profit entsteht, hat heute alles, was verkauft werden kann, einen Wert. Die Meere würde niemand kaufen, deshalb haben sie heute keinen Wert. Die Menschen beuten sie rücksichtslos aus und füllen sie mit Abfall und Abwasser.

Weil es in der Küfa-Wirtschaft kein Geld und keinen Profit gibt, hat alles einen Wert, auch die Meere. Niemand bedankt sich mehr für irgendwelches Geld sondern wir bedanken uns in der Küfa-Wirtschaft für die Schätze, die uns die Meere liefern und deshalb ist der Schutz der Meere für uns ganz selbstverständlich.

Gibt es in der Küfa-Wirtschaft Benachteiligte oder Arbeitslose?

Nein, denn wenn weniger Arbeit erledigt werden muss, dann freuen sich alle Menschen über die freie Zeit. Die Arbeit wird gerecht aufgeteilt und jeder hat dann noch mehr Freizeit. Die Menschen bekommen alles, was sie brauchen geschenkt, weil jeder in der Küfa-Wirtschaft freiwillig arbeitet. Deshalb braucht es natürlich auch keine Arbeitslosenunterstützung. Jeder ist ausreichend mit allem versorgt, was er braucht, um glücklich leben zu können.

Werden sich die Menschen bei der Umstellung auf die der Küfa-Wirtschaft ändern?

Natürlich werden sich die Menschen ändern. Heute versucht jeder, für sein Geld so viele Waren wie möglich zu bekommen. Das ist auch ein Grund dafür, dass immer mehr produziert wird und immer mehr CO2 und Abfall entsteht und der globale Süden immer mehr ausgebeutet wird.
In der Küfa-Wirtschaft arbeiten alle Menschen freiwillig. Weil wir alles, was wir brauchen, von der Erde geschenkt bekommen, können auch die Waren verschenkt werden. Es ist ähnlich, als wenn wir Geburtstag haben. Wir sind dankbar und freuen uns und so werden wir uns auch im Alltag verhalten.

Gibt es noch Kriege, wenn die gesamte Wirtschaft auf Küfa-Wirtschaft umgestellt ist?

Für Kriege gibt es zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass die Rohstoffe in Zukunft immer knapper werden. Wenn wir die Wirtschaft nicht schnell auf die nachhaltige Küfa-Wirtschaft umstellen, dann wird es zwangsläufig Kriege um Rohstoffe geben.
Der zweite Grund ist, dass manche Menschen viel Geld mit der Produktion und dem Handel von Waffen verdienen. Wenn diese Waffen in einem Krieg einsetzt werden, dann lässt sich noch viel mehr Profit machen. Deshalb werden diese Menschen über jede Gelegenheit eines bewaffneten Konfliktes froh sein. Weil es in der Küfa-Wirtschaft keinen Profit gibt, hat niemand daran Interesse, Waffen herzustellen.

Kann die Küfa-Wirtschaft helfen, dass die Autos aus unserem Stadtbild verschwinden?

Der Grund, warum noch heute mehr und mehr Autos produziert werden ist der, dass Superreiche mit dem Verkauf von Autos immer reicher werden. Sie reden uns mit Werbung und anderen Mitteln ein, dass wir unbedingt ein neues Auto brauchen. In der Küfa-Wirtschaft würden die Autos verschenkt werden aber niemand ist daran interessiert, mehr Autos zu verschenken als unbedingt nötig. Die Menschen würden sich überlegen, ob sie sich wirklich die Städte mit Autos vollstellen wollen. Dazu kommt dass man auch nicht mehr pendeln muss. Warum, musst du dir selbst überlegen. Deshalb wird es immer weniger Autos geben.

Kann die Küfa-Wirtschaft das Klima und die Ressourcen der Erde schützen?

Das Essen bei einer Küfa wird ja verschenkt und niemand ist daran interessiert, mehr zu verschenken als nötig, das wäre ja vollkommen unsinnig. Wenn weniger abgegeben wird, dann wird auch weniger produziert, es werden weniger Rohstoffe verbraucht und es wird viel weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Deshalb wären die langfristigen Klimaziele sofort erreicht und das Artensterben und die Ausbeutung des globalen Südens könnten schnell gestoppt werden.
Nur in der heutigen Wirtschaft muss mehr und mehr produziert und verkauft werden, damit immer mehr Profit entsteht, den sich die Reichen in ihre Tasche stecken. In der Küfa-Wirtschaft wird nur so viel produziert, wie die Menschen wirklich brauchen, um ein glückliches Leben führen zu können. Die Menschen werden sich vor allem viel Freizeit nehmen.

Muss in der Küfa-Wirtschaft viel weniger gearbeitet werden?

In der Küfa-Wirtschaft werden die Geschenke der Erde durch freiwillige Arbeit verarbeitet und transportiert. Deshalb kann alles, was produziert wird, verschenkt werden. Wenn man etwas verschenkt, muss man natürlich keine Werbung machen, oder fordern dich deine Eltern vielleicht dazu auf, dir zum Geburtstag immer mehr zu wünschen? Die Menschen nehmen sich deshalb nur das, was sie wirklich brauchen. Deshalb muss viel weniger produziert werden und es ist viel weniger Arbeit dafür erforderlich. Wahrscheinlich müssen wir dann nur noch an zwei Tagen in der Woche arbeiten.

Gibt es in der Küfa-Wirtschaft noch Neid?

Du bist neidisch, wenn dein Freund ein neues Fahrrad von einer teuren Marke bekommt oder wenn deine Freundin nach nebenan in die teure Sushi-Bar geht um zu essen, was du dir nicht leisten kannst. In der Küfa-Wirtschaft gibt es keine Preise, weil wir alle Rohstoffe von der Erde geschenkt bekommen und diese durch freiwillige Arbeit verarbeitet und transportiert werden. Geschenke haben nun mal keine Preise. Deshalb wird es auch viel weniger Neid geben.

Kann die Küfa-Wirtschaft bei der Beseitigung der Folgen des Klimawandels helfen?

In Zukunft werden gewaltige Dämme gegen die Meeresspiegelsteigung gebaut und Wüsten begrünt werden müssen. Wenn die Küfa-Wirtschaft weltweit verwirklicht wird, dann sind alle Menschen automatisch mit allem lebensnotwendigen versorgt. Du kannst also, wenn du bei diesen großen Aufgaben mithelfen willst, einfach dorthin gehen, wo etwas zu tun ist. Ohne dir Sorgen um deine tägliche Versorgung machen zu müssen.

Kann man mit der Küfa-Wirtschaft den ökologischen Fußabdruck verkleinern?

In der heutigen Wirtschaft entsteht bei der Produktion und beim Verkauf der Rohstoffe und der fertigen Waren Profit, den sich die Reichen in ihre Tasche stecken. Je mehr produziert und verkauft wird, desto mehr Profit entsteht und desto reicher werden diese Menschen. Deshalb wollen die Reichen und Mächtigen immer mehr produzieren und verkaufen und deshalb wird der globale Süden immer mehr ausgebeutet und es werden immer mehr Treibhausgase in die Luft geblasen und es entsteht immer mehr Abfall. Man sieht es daran, dass die Reichen und Mächtigen die Wirtschaft in den nächsten 5 Jahren um fast ein Drittel wachsen lassen wollen (Quelle: Internationaler Währungsfond). Deshalb wird der ökologische Fußabdruck in der heutigen Wirtschaft immer größer.

Weil es in der Küfa-Wirtschaft keinen Profit gibt, ist niemand daran interessiert, den ökologischen Fußabdruck zu vergrößern, er wird sich vielmehr von ganz alleine verkleinern.

Hat die Küfa-Wirtschaft etwas mit Sozialismus zu tun?

Nein, mit Sozialismus hat das nichts zu tun. Auch im Sozialismus gab es Geld und Handel. Die Staaten, die sich heute kommunistisch nennen, tragen genauso wie die kapitalistischen Staaten zum Klimawandel bei.

This is my private website.

Kontakt für weitere Infos:

Mailto: eberhard@kuefa.info

 

Ein Gedanke zu „Die Küfa-Wirtschaft“

  1. Ja das mit der Wirtschaft ist so eine Sache. Wenn Geräte und andere Produkte bewusst auf Nicht-Reparierbarkeit hin designt sind, also Geplante Obsoleszenz ist, dann wäre das nach den Maßstäben früherer Zeiten, zum Beispiel Mittelalter aber auch Früh-Neuzeit, schlichtweg Betrug.

    Ein Fabrikant oder Handwerker, der so etwas produzieren und verkaufen täte, wäre damals wohl nach – nur kurzem – Gerichtsverfahren gehängt worden.

    Das liegt auch nicht am Vorhandensein von Geld. Geld gab es, nur war es im Mittelalter anders, echte Silber- und Goldmünzen, es gab wenig davon, und die Armen hatten gar keins.

    Ihnen presste man in den feudalistischen Ausbeutungs-Verhältnissen einfach – statt Geld – Naturalabgaben und Frondienste mit Waffengewalt ab.

    Meiner Ansicht nach kommt eine auf Ex und Hopp – also linear und nicht zyklisch – funktionierende Wirtschaft vom #Patriarchat.

    Dieses existierte im Mittelalter auch schon, aber das #Patriarchat ist – wie ich glaube – ein – krebsartig fortschreitender – gesellschaftlicher Prozess, und deswegen sind einige Dinge jetzt anders – die Details würden den Rahmen eines einfachen Blog-Kommentars sprengen.

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Von selbst aus nachhaltig und ökologisch